Die 2. Säule des Immunsystems: Verhalten
Kontaktverbot – Social Distancing – Homeoffice – und was noch?
Und wie soll das alles weitergehen? Da fällt es schwer, immer die Ruhe zu bewahren. Angst und Unsicherheit machen sich breit. Dabei ist es für unser Immunsystem aber unabdingbar, dass wir cool bleiben, denn unter Stress verbraucht unser Körper eine immense Menge an Vitaminen, vornehmlich Vitamin C. Dieses dient als „Radikalefänger“. Und freie Radikale entstehen u. A. durch negativen – also Distress – in unserem Körper mit dem Auftrag, unsere Zellen zu zerstören.
Einfache Wege aus dem Stress
Ihr habt sicher schon gesehen, wie sich jemand die Hand auf die Stirn legt und dabei eventuell den Arm auf dem Tisch abstützt. Diese Haltung bewirkt, dass unser Denkerhirn, der präfrontale Cortex, der sich direkt hinter der Stirn befindet, angeschaltet wird. Im Brain-Gym®-Programm aus der Kinesiologie ist dies eine von 26 einfachen und sehr effizienten Übungen. Du erreichst mit der Handfläche deine beiden Stirnbeinhöcker, die sich zwischen Augenbrauen und Haaransatz befinden. Wenn du diese leicht hältst, aktivierst du deine Gehirnströme in diesem Bereich und spürst schon bald eine Erleichterung.
Diese Haltung kannst du so lange beibehalten, bis du mit seinen Gedanken abschweifst. Eventuell hast du sogar eine neue Idee gefunden, die du umsetzen kannst. Auch wenn du nicht einschlafen kannst oder nachts aufwachst, kann diese kleine Übung hilfreich sein.
Eine weitere einfache und geniale Möglichkeit besteht darin, den Tag über mehr stilles Wasser zu trinken. Unter Stress verbraucht unser Körper deutlich mehr Flüssigkeit. Da wir zu ca. 70% aus Wasser bestehen, unser Gehirn sogar zu über 80%, wirkt sich schon ein Verlust von wenigen Prozenten negativ auf die Übertragung von Nervenimpulsen aus.
Nie war er so wichtig wie heute, der geordnete Tagesablauf
Auch wenn wir innerhalb kürzester Zeit aus unserem gewohnten Rhythmus gerissen wurden, können wir selbst dafür sorgen, unsere Zuhause-Tage zu strukturieren. Denn, mal ehrlich, wie fühlen wir uns, wenn wir ständig nur „rumhängen“? Ein oder zwei Tage ist das vielleicht noch ganz nett, aber dann?
Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine 89jährige Dame, die in dieser Hinsicht mein großes Vorbild ist. Obwohl sie zurzeit nicht die Wohnung verlässt, macht sie sich jeden Morgen hübsch, wie sie sagt. Das bringt schon die erste gute Laune. Danach meditiert sie und verwöhnt sich mit einem liebevoll gedeckten Frühstückstisch. Fröhliche Musik und das Tanzen durch ihre Wohnung runden den Vormittag ab.
Wenn wir zurzeit morgens nicht mit den Hühnern aufstehen müssen, sind wir dazu geneigt, auch später zu Bett zu gehen. Das ist verständlich. Lange Zeit hielt sich die Weisheit, dass der gesündeste Schlaf der vor Mitternacht sei. Diese Erkenntnis stammt allerdings aus Zeiten, als die Menschen noch sehr zeitig zu Bett gingen. Vielleicht weil es kein Fernsehprogramm gab?
Heute erklärt uns die Wissenschaft, dass es auf die Qualität des erholsamen Tiefschlafes in der ersten Schlafhälfte ankommt. Wichtig ist dabei weniger, wann diese Phase beginnt, sondern wie erholsam sie ist.
Wir schlafen während unsere Zirbeldrüse arbeitet
Den erholsamen Schlaf schenkt uns das Hormon Melatonin, das in der Zirbeldrüse (Gehirn) gebildet wird. Melatonin schenkt uns den gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus.
Die Bildung des Hormons wird jedoch gehemmt durch Licht, speziell durch blaues Licht, welches vornehmlich von elektronischen Geräten ausgeht. Deshalb ist die sicherste Methode, der Zirbeldrüse die besten Voraussetzungen für die Bildung von Melatonin zu geben, eine Stunde vor dem Schlafengehen auf Smartphone, Laptop und Fernsehen zu verzichten.
Ist unser Melatoninspiegel ausreichend hoch, sind wir tagsüber allgemein leistungsfähiger, konzentrierter und können uns Dinge leichter merken. Als Antioxidans schützt Melatonin auch noch unsere Nervenzellen.
Freie Radikale durch Rauchen und Alkohol
Ein Übermaß an sogenannten „Freien Radikalen“ schwächt die körpereigene Abwehr. Als Zwischenprodukt unseres Stoffwechsels entsteht eine gewisse Menge dieser freien Radikale. Damit kann unser Körper umgehen. Wenn jedoch diese hochreaktiven und aggressiven Sauerstoffverbindungen beispielsweise durch Rauchen und Alkohol unser System überladen, kommt es zu sogenanntem oxidativem Stress, bei dem im Übermaß Zellen zerstört werden. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind auf die Dauer weitreichend, vor allem in Zeiten erhöhter Infektanfälligkeit, wie wir sie derzeit erleben.
Um die exponentiell gestiegene Anzahl freier Radikale unschädlich zu machen, verbraucht unser Immunsystem eine große Menge an Vitamin C, die nicht ausreichend vorhanden ist.
Rauchen belastet die Lunge
Diese Erkenntnis ist nicht gerade neu, aber in Corona-Zeiten hat sie eine noch größere Bedeutung, wie Virologen und Wissenschaftler der Yale-Universität bestätigen. Die auf diese Weise mehr oder weniger vorgeschädigte Lunge und Atemwege seien anfälliger gegenüber verschiedenen Atemwegserkrankungen.
Nun ist es sicherlich für viele Raucher schwierig, von jetzt auf gleich ganz auf den Glimmstängel zu verzichten. Eine Reduzierung des täglichen Quantums ist schon der erste Schritt in die richtige Richtung. Mit Hilfe erfahrener Kinesiologen lassen sich die emotionalen Hintergründe für das Rauchen ergründen. Spezielle Techniken, z. B. Klopftechniken gekoppelt mit Affirmationen, unterstützen sehr gut die Entwöhnung vom Rauchkonsum. In dieser Zeit des Social Distancing biete ich sogenannte „Balancen“ auch per Videokonferenz an.
Alkohol schwächt das Immunsystem
Hier kommt es natürlich auch auf die Menge an, die eine mehr oder weniger starke Auswirkung hat. In moderaten Mengen wirkt Alkohol dämpfend auf das Immunsystem, d. h. dass die körperlichen Abwehrmechanismen eingeschränkt werden. Die weißen Blutkörperchen schütten nicht mehr die notwendige Menge an „Fresszellen“ aus, die zur Bekämpfung von Infekten benötigt werden.
Auch die Produktion von Interferon, einem körpereigenem Botenstoff, der im Falle eines Angriffs von Viren oder Bakterien das Immunsystem alarmiert, wird gelähmt.
Abnehmen stärkt das Immunsystem
Durch die derzeit eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten verändern sich zahlreiche Lebensgewohnheiten. Mehr essen und weniger bewegen… Das kann uns das ein oder andere Kilogramm mehr an Gewicht bescheren. Die gute Nachricht daran ist: Wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir gegensteuern. Wie wäre es beispielsweise mit intermittierendem Fasten, auch Intervallfasten genannt? Wir reduzieren zwar nicht die Menge der Nahrung, aber die Zeit, in der wir sie zu uns nehmen. Auf diese Weise haben wir täglich einen kurzen Fasteneffekt.
Wichtig ist, dass wir nicht nur Fettpölsterchen abbauen, sondern auch Muskelmasse erhalten oder bestenfalls sogar aufbauen. Das ist auch in Zeiten längeren Aufenthaltes zu Hause möglich. Wie bereits in meinem Blogbeitrag „Säule 1- Bewegung“ beschrieben, gibt es sehr praktikable kostenlose Apps mit Fitnessübungen für das Wohnzimmer.
Und wenn ihr euch an den Anfang dieses Blogbeitrages erinnert, in dem es um einen geordneten Tagesablauf geht, habt ihr ein paar motivierende Bestandteile durch das tägliche Sportprogramm hinzugewonnen.
Wünscht ihr Unterstützung zu einem oder mehreren der aufgeführten Themen, dann schreibt mich gerne an über mein Kontaktformular. Momentan nutze ich gerne für Balancen das Medium der Videokonferenz.
Ich schließe diesen Beitrag ab mit einem nach wie vor aktuellen Zitat von Arthur Schopenhauer, einem großen Philosophen des 19. Jahrhunderts, das da lautet:
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