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Wie kann das sein? Hast du schon einmal davon gehört, dass die Bewegungsentwicklung deines Babys eine entscheidende Grundlage für das schulische Lernen ist? Durch meine Ausbildung zur begleitenden Kinesiologin ist mir dieser Zusammenhang bewusst geworden. Am Beispiel des Krabbelns möchte ich es dir gerne erläutern.
Lesen ist eine sehr komplexe Angelegenheit, da die Buchstaben von uns Menschen erfunden wurden. Sie sind also nicht natürlich. Aus mehreren Buchstaben-Symbolen entstehen Wörter. Im Gehirn muss dieses Konstrukt entschlüsselt und die Bedeutung erkannt werden. Um das zu schaffen, brauchen wir ein gut integriertes Gehirn, was bedeutet, dass unsere linke und rechte Hemisphäre (Gehirnhälfte) gut zusammenarbeiten müssen.
Wir spulen jetzt ein paar Jahre zurück in die Zeit, als dein Kind im ersten Lebensjahr war. Vom ersten Moment nach der Geburt an erfährt das Baby seine Umwelt durch Bewegung.
Bewegung ist die Basis zum Lernen!
Und Bewegung ist die Basis zur Entwicklung unseres Denkergehirns, des sogenannten Cortex. Unsere linke Hemisphäre ist für logische, analytische und rationale Verarbeitung zuständig, während die rechte Seite kreativ, subjektiv und intuitiv arbeitet. Damit unsere linke und rechte Gehirnhälfte kommunizieren können, hat sich die Evolution das System vieler Brücken ausgedacht. Für einen optimalen Informationsfluss zwischen diesen Brücken, muss die frühkindliche Bewegungsentwicklung stattgefunden haben. Und jetzt kommt das Krabbeln ins Spiel…
Von besonderer Bedeutung ist das Krabbeln, denn hier findet zum ersten Mal nach der Geburt die bewusste Überkreuzbewegung statt, d. h. linker Arm und rechtes Bein bewegen sich gleichzeitig, danach der rechte Arm mit dem linken Bein. Zeitlich fällt dies mit der dazugehörigen Entwicklung des Gehirnareals zusammen. Wir nehmen also die Kreuzung der Körperseiten als „Vorlage“ für die Brückenbildung im Großhirn.
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